Nach gut einem Jahr freute sich unser bisheriger Chorleiter, Xuanchen Lu, kürzlich, auf einen neuen Studienplatz in Düsseldorf. Dabei hat der, vergleichsweise, junge Musiker eigentlich schon eine lange Folge unterschiedlicher Studiengänge, in verschiedenen Ländern bzw. Orten aufzuweisen.
Aber auch wir müssen nicht länger im Regen stehen! – Nicht allein der immer noch weiter studierende, junge Chorleiter ergreift seine Chance, sondern auch wir profitieren erheblich davon! – Immerhin hat er keine Minute ausgelassen, detailverliebt, und unter größtem Zeitaufwand, von Anfang an, unser Klangbild zu verbessern!
Ähnlich, wie im letzten Jahr, fanden wir auch diesmal wieder kurzfristig einen Nachfolger, der im Gegensatz zu seinem Vorgänger auf eine, vielseitige Karriere zurückblickt, über die er uns ausführlich berichtete.
Trotz, oder eben gerade, wegen dieses großen Unterschieds, fiel uns die Entscheidung für Klaus Joachim Rathjens umso leichter!
Wie bereits in verschiedenen Medien nachzulesen ist, nimmt er kein Blatt vor den Mund, uns von Anfang mit Ratschlägen aber auch mit Kritik zu unterstützen. Dabei ließ, der an der Hamburger Musikhochschule, ursprünglich, ausgebildete Kirchenmusiker und Sohn eines Musikers, kaum ein Metier aus, an dem er nicht maßgeblich mitgewirkt hat. Währenddessen betätigte er sich aber auch noch als Arrangeur und Komponist, bspw. für die deutschsprachige Version des „Dschungelbuchs“.
Vielleicht tut es unserem Traditionschor auch einmal gut traditionelle Klänge durch Modernere auf zu peppen? – Inwieweit WIR oder sogar unser Publikum damit leben möchten oder uns womöglich sogar damit anfreunden, bleibt abzuwarten, denn die Musik-Geschmäcker sind bekanntlich unterschiedlich! – Wenn unser Gesangverein nicht bereits in der Vergangenheit, mehr als einmal, “Mut zur Veränderung“ bewiesen hätte, wäre es uns ganz sicher niemals gelungen so viele Epochen zu überleben! Nur, wer ein Stück weit bereit ist, sich auf einschätzbare Risiken einzulassen und hier und da, alte Muster oder gar sein Schubladen-Denken bereit ist an den Nagel zu hängen, ergreift tatsächlich die Chance, nachwachsende Generationen und damit vielleicht sogar jüngere Mitglieder immer wieder zu gewinnen! – Dass bspw. selbst sakrale Klänge durch Gospel-Rhythmen “gewinnen“, ist doch längst kein Geheimnis mehr?!
Wer so viele unterschiedliche Bühnen im Laufe der Jahrzehnte bespielt hat, weiß auf alle Fälle wovon er spricht und kann die dafür erforderlichen Zeiträume konkret einschätzen. Und gerade dieses “Know How“ brauchen wir jetzt mehr, denn je!
Wer könnte uns daher, augenblicklich, besser in Bewegung versetzen, als eben gerade Herr Rathjens!
Jörn Schadendorf