1.  Du sollst als Chorsänger die Möglichkeit nutzen, beim Singen Dein persönliches Profil hervorzuheben, besonders durch Lautstärke, eigenes Tempo und individuelle Textgestaltung. Lasse Dich darin keinesfalls durch kleinliche Besserwissereien des Chorleiters beirren.
  2. Noten, Pausen und ähnliche Zeichen dienen nur der graphischen Ausschmückung des Textes; ihre Beachtung kannst Du getrost Malern, Graphikern und sonstigen außermusikalischen Kunstfreunden überlassen.
  3. Geliehene Kaufnoten können kreativ mit Markern und anderen farbigen Stiften verziert werden, der Chor wird diese Kunstwerke gerne zurücknehmen und als Ausdruck Deiner Kreativität sammeln.
  4. Häufiges Fehlen bei Proben und Aufführungen steigern Deine Wertschätzung. Bedenke, dass Du nach einiger Zeit als Rarität gefeiert wirst.
  5. Ob Du 10 Minuten zu früh oder zu spät zur Probe kommst, ist reine Geschmackssache; als  „Zuspätkommer“ hast Du aber den großen Vorteil, dass viel mehr Leute Deine Anwesenheit zur Kenntnis nehmen. Beginne nach  Deiner Ankunft sofort mit dem Nachbarn eine Diskussion über allgemein interessierende Themen, wie Haus, Küche, Schule, Kinder, Politik u. ä. Dies schafft ein gutes Arbeitsklima.
  6. Du sollst Dich unmittelbar voeamsr dem Einsatz kräftig räuspern. Es zeigt den Zuhörern an, dass es gleich losgeht. Deine Stimmbänder werden es Dir überdies danken.
  7. Zögere nicht, den Einsatzton eines Liedes nach eigener Vorstellung selbst anzustimmen. Der Dirigent wird freudig aus dem reichhaltigen Angebot des Chores etwas Passendes aussuchen.
  8. Sollte ein neues Stück in der Probe nicht auf Anhieb klappen, so beginne ohne Umschweife auf eigene Faust einzelne Passagen mit den Kollegen Deiner Stimmlage zu üben. Es entlastet nicht nur den Chorleiter, sondern erzeugt zudem ein überaus reizvolles Tongemisch.
  9. Zögere nicht, beim Aufstellen, insbesondere vor Publikum, Deinen Standplatz im Chor unter Einsatz aller verfügbaren taktischen Mittel zu erkämpfen und beharrlich zu verteidigen. Bedenke; dass die guten Plätze entweder ganz vorne oder ganz weit hinten sind. Örtliche Besonderheiten lassen sich oft strategisch als hervorgehobener Standpunkt oder – je nach Deiner Persönlichkeitsstruktur – als Deckung nutzen.
  10. Spare niemals mit konstruktiver Kritik, vor allem, wenn es darum geht, Neuerungen einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Originelle Beiträge, wie: „So ein Scheiß!“, „Das hat’s bei uns noch nie gegeben!“, “ Sch. . Lied!“  wirken motivierend und bewahren vor schlimmen Fehlentscheidungen.
  11. Anweisungen des Chorleiters oder Hausaufgaben sind generell nur optional nach persönlicher Stimmungslage zu erfüllen.
  12. Bereichere den Klangraum der Probe mit kreativen Klingeltönen deines Smartphones. Eingehende Anrufe können selbstverständlich während der Probe erledigt werden, der Chorleiter wird selbstverständlich den Gesang abschlagen, damit Du nicht gestört wirst.
  13. Wenn Du mal eine Seitenangabe überhört hast, weil der Chorleiter bei einem Gespräch gestört hat, mach Dich durch lautes Rufen bemerkbar. Gerne teilt der Chorleiter jedem einzeln nochmal die Seite mit.

Werden alle Tipps konsequent befolgt, kann eigentlich nichts mehr schief gehen!

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